h&h/infotextur14

[text noch unkorrektiert !!!]

h&h/’femina an die macht‘ [‚femina‘ kleine revuebuehne in wien zwischen 1913 bis 30er jahre -> siehe ‚wikipedia‘]

bereits kurz nach dem ‚haus&hof/fest2013‘ stand fuer mich theoretisch das ‚line-up‘ fuer das ‚h&h/fest2014‘ fest, wobei mir auch bewusst war, dass ich das finanzielle ‚low-budgetsystem‘ (privat von mir finanziert…) nicht mehr laenger aufrecht erhalten kann bzw auch will (ausgenommen es ist der einzige weg weiterhin unbeeinflusst zu programmieren und seine meinung zu auessern…)
bisher sind alle akteureINNEN entweder aus freundschaftlicher verbindung, freude, interesse oder auch der umsorgenden betreuung wegen, der einladung gefolgt und einen kuenstlerischen oder musikalischen beitrag geleistet. einzig fuer die aus groesserer entfernung angereisten gab es eine geringe ‚gage‘ (benzingeld…), um zumindest eine kleine aufwandsentschaedigung zu leisten. dies wollte ich heuer eigentlich aendern ua. auch um das ‚h&h/fest‘ auf eine ‚gewoehnlichere veranstaltungsebene‘ zu hieven.
aufgrund der bereits erfolgten einladungen im sommer 2013, von veronika mayer und tamara wilhelm, war einerseits schon die grundmotivation gegeben das fest auf die ’neue ebene‘ zu heben und in folge nur noch ein kleiner schritt ein gaenzlich ‚feminines line-up‘ zu programmieren bzw. zu ergaenzen (natuerlich typisch -> aus der ‚objektiven‘ maskulinen perspektive -> eben meiner…!?!). sogleich war es auch eine gelegenheit eines ‚feminin gestalteten programmes‘, eines zeichens und moeglichkeit auf die realtitaeten hinzuweisen, wie auch motivation einen sponsorIN, maezenIN oder notfalls auch um foerderungen anzusuchen.
wenngleich bei den bildnerisch/kuenstlerischen beteiligungen das maenner-frauenverhaeltnis relativ ausgeglichen war, so war die musikalische seite hauptsaechlich von maennern gestaltet…
ich muss allerdings betonen, dass mein interesse nicht dahingehend motiviert ist/war ein ‚politisch-korrektes prozentverhaeltnis‘ zu schaffen, sondern die eine idee hatte eben die naechste zur folge, bis zum ergebnis, dass mir ein ausschliesslich feminin gestaltetes programm als reizvoll, interessant und spannend schien, abgesehen davon, dass der veranstaltungsort (vlg. spies) die vergangenen 100. jahre hauptsaechlich von frauen und ihre schicksalen gepraegt wurde, welches bestimmt auch eine besondere symbiose (zw. programm2015 & ort) ergeben wird, .
leider fand ich heuer weder die zeit mich nach finanzieller unterstuetzung umzusehen, noch die persoenlichen mittel diese, an mich gestellte, herausforderung/ziel zu erreichen und habe alle eingeladenen kuenstlerinnen auf naechstes jahr vertroestet.
folgend habe ich mich entschlossen unter gleichen motto ‚femina an die macht‘, nochmals auf meine engen freunde in der umgebung zurueckzugreifen, um ein ‚testosterongeladen-maennlichen abgesang‘ an das patriachat zu veranstalten, einwenig das eigentlich anvisierte ziel zu umschiffen und meine reserven zu schonen (wenngleich keine der ‚akteurinnen2015‘ aufgrund der ‚gagenumstaende‘ heuer nicht gekommen waere…).

natuerlich ist die frage der geschlechtergleichberechtigung und mit ihr alle verbundenen fragen/tatsachen nicht nur eine kaerntner oder oesterreichisches spezifikum, sondern eine globale tatsache, die sich historisch wie auch aktuell auf allen ebenen und durch alle gesellschaften nachvollziehen laesst. gleichwohl wie die pauschale aussage, dass nach wie vor der ’stand der frauen‘ als eine im grunde benachteiligte und unterdrueckte realitaet zu bezeichnen ist. dies kann zwar an keinen ort der welt als ausschliesslich betrachtet werden und jede gesellschaft hat hier auch seine formen, die auch frauen eine gewisse entfaltung zugesteht, die sich in einer annaehernden gleichstellung und individuellen gestaltungfreiraum aeussern kann… (…schon meine formulierungverstolperungen einer neutral-objektiven formulierung, zeigt ja alles auf…!!!).
es sei nochmals betont, dass sich nur ein verschwindend kleiner teil von frauen in solcher realitaet findet, zumeist mit dem nachteil fuer gleiche leistung (oft auch bessere !?!) grundsaetzlich geringer entlohnt (wenn ueberhaupt anerkannt…!?) zu werden und schliesslich weltweit von maennern geschaffene systeme dominieren, die eine struktur der abhaengigkeit und ungleichbehandlung von frauen schaffen.
was hat das allerdings mit dem ‚haus&hof/fest‘ zu tun ?
kaerntens ideologischer unterbau zur historischen betrachtung der landesgeschichte, erfolgt rund um das ‚landesmuseum kaernten‘ und nahen bzw. angeschlossenen vereine wie zb. geschichtsverein fuer kaernten, foerderverein des landesmuseums…
…natuerlich nicht ohne ‚opinion-leader‘ wie kameradschaftsbund und abwehrkaempferbund ausser acht zu lassen.
seit beinahe hundert jahren wird hier das historische argumentationsfundament fuer die politische fuehrung, aber auch die schulische wissensbasis, betreffend der kaerntner geschichtsbetrachtung geliefert bzw beeinflusst. dies betrifft natuerlich auch alle persoenlichkeiten, die im ‚kollektiv historischen bewusstsein‘ eine rolle spielen duerfen. selbst wenn ein frau in diesen kreisen eine funktion erreicht, faellt sie eigentlich nur dadurch auf, dass sich ihr geschichtsbild bzw vermittlung durch nichts von dem ihrer maennlichen kollegen unterscheidet und ebenso nur jene persoenlichkeiten von kaerntner bedeutung sind, die schlussendlich immer das auseinanderdividieren forciert und dieses so bedrueckende klima sowie realitaet in ihrer engstirnigkeit bzw ideologischen blindheit verursacht haben (von der t. grimmhield bis zu den claudius-twins, heiter vom ehrenfeld…).
tatsaechliche veraenderung wird erst durch eine ernsthafte analyse der vorHERRschenden strukturen und eine ideologiefreie aufarbeitung der geschichte moeglich sein!

nichts ist ’symbolischer‘ als die realitaet und nichts realer als das symbol des ‚ist-zustandes‘ des ‚landesmuseums fuer kaernten‘, dass so rudimentaer fuer die historische selbstbetrachtung, das kaerntner geschichtsbewusstsein verantwortlich war/ist und nach wie vor instanz/fundament fuer die vermittlung/betrachtung der kommenden generationen und politikerINNEN sein wird.
eine betrachtung gepraegt von maennern fuer maenner !
die ‚burschen‘ in deren hauptverantwortlichkeit (direktorenposten) die wissenschaftliche forschung/aufarbeitung, museumsgestaltung und konservierung (explizit formulierte aufgaben des lmk…) der kostbarkeiten des landes kaernten ueberantwortet war/ist (in der juengeren geschichte ua. von dolenz ueber piccottini bis jerger usw -> selbstverstaendlich nach objektiven und nachvollziehbaren verfahren/kriterien in ihre position gehievt…!!!), hat verdeutlicht, dass jene die sich als bewahrer/retter der historischen tradition und abendlaendischer kultur bezeichnen, nur einer institution vorstehen, in der sich die hauptzerstoerer des landeskulturgutes und ’spin-doktoren‘ abstruser theorien (…teilweise am rande zur wiederbetaetigung…) entpuppen/entpuppten.
nichts ist ’symbolischer‘ als die ahnengalerie der verflossenen direktoren in der aula des landesmuseums, die in ihrer geschichte, ideologischen unterbau, hinterfragenswuerdigen funktionen und ‚leistungen‘, undokumentiert und unreflektiert verHERRlicht haengen.
nichts ist ’symbolischer‘ als der sich kulturell offen praesentierende aktuelle direktor mag. jerger, der in der ‚baustelle landesmuseum kaernten‘ (herzliche gruesse an die ‚baustelle schloss lind‘!!!), in ebendieser aulischen umgebung, anscheinend in ihrer not an kultureller entfaltungmoeglichkeiten, dienende kuenstler wie brecht lichtpold-poser (nestroy gruesst…!!!) usw. vordergruendig ‚kritische‘ theaterwerke inszenieren laesst, die wieder nur eine glocke der pseudo-offenheit und toleranz ueber diese institution stuelpen.
erst wenn sich kuenstlerINNEN dem entziehen werden, sich nicht mehr als werkzeug benutzen lassen und fundamental an den wurzeln solcher institution ruetteln, medien und gesellschaft endlich einen paradigmenwechsel einfordern, die ein offenes bewusstsein fuer ein miteinander, die offene begegnung geschichte und kultur in kaernten vermittelt bzw foerdert, wird erst eine reale veraenderung stattfinden koennen.
eventuell lediglich mit dem mut und der winzigkeit, die vielleicht auch keine veraenderung bringt, jedes ‚mann‘ mit ‚frau‘ zu ersetzen.
solange hier allerdings kein offenes bewuss-sein der vergangenheit gegenueber und der gegenwaertig eindimensionalen bzw einsprachigen betrachtung, kein politischer wille existiert endlich einen schlussstrich unter diese ‚regentschaften‘ zu ziehen und mannch ’nationaldeutsche‘ ausrichtung und die gesellschaft spaltenden aktivitaeten endlich historisch aufgearbeitet werden, so wird auch in zukunft keine unbelastetes miteinander und positives fortschreiten moeglich sein und weiterhin nur eine an der oberflaechlich offenes bild repraesentiert bzw dahingetuempelt werden.
allerdings in einem system, das sich in seinem wurzelwerk verschimmelt und verfault zeigt.

daher fordere ich endlich ein ende des ‚ueberparteilich-oeffentlich-objektiv-legalen‘ auswahlverfahren zur besetzung des landesmuseumsdirektors.
ich fordere ein diktatorisches ‚IN/INNEN‘, von oben herab bestimmt.
‚IN/INNEN‘ muss auch nicht einmal derart ueberqualifiziert sein als der jetzige oder vorHERRige vorgaengER [es geht ja auch mit geeigneten beraterINNEN oder teamwork zb. was kurzMann kann, kann *jedeFrau auch…!?!].
burschis, in den buschenschank !
im burschenschwank fordere Ich:
‚Femina an die Macht !!!‘

*urspr. ‚jernejFrau‘ -> (Red. Anm.) -> intern redaktionelle nichtoeffentliche korrektur. streng subjektive, unkorrekte einflussnahme und verdrehung… !?!

h&h/kunst:
kuenstlerisch wird heuer ein resumee, innehalten und reflexion der vergangenen installationen, im rahmen der waldwanderung/begehung unternommen und keine neuen ‚irritationen‘ hinzugefuegt. im fokus ist die betrachtung der verschiedenen vergangenen kuenstlichen interventionen (zb. anhand des materials -> licht, sand, metall…) in ihren jeweiligen transformationszustand und informationgehalt der ihnen innewohnt (erkennen, verfall & zersetzung). begleitet mit akustischen irritationen von markus krispel, die diesmal ein anderes wahrnehmen der gestalteten und klanglichen umgebung ermoglichen bzw. schaerfen kann.
ausgenommen im ‚hramec‘ werden rainer wulz und markus orsini rosenberg neue eingriffe vornehmen, die vielleicht oder eben gar nicht auf das programm bezug/ruecksicht nehmen und vielleicht eben dadurch eine gaenzlich andere perspektive auf die begrenztheit der subjektiven sicht oder als aktueller spiegel des unerschoepflich vielen ‚anderen‘ fungieren kann.

h&h/musik:
wie bereits erwaehnt, wird heuer hauptsaechlich der ‚leichten muse‘ gefroehnt und sowohl die elektroakustik wie auch die klassichen feldaufnahmen, aufgrund der besonderen umstaende, auf ‚vacation‘ geschickt.
somit steht im heurigen musikalischen mittelpunkt die band ‚TANAKAYAMA‘ (michael staudacher, andreas gstettner, thomas hoedl & marko deisinger), die mit hauptsaechlich japanischen-sprachigen gesang, in schlichten gitarren-pop gebettet und klassischer quartett-besetzung fernoestlich gute morgen stimmung, in einen hoffentlich warme und kurzweilige spaet-westliche sommer-abendathmosphaere musizieren.
markus krispel wird wie bereits erwaehnt die schnittstelle zwischen bildnerischen & musischen kunst (waldwanderung), wie auch die bruecke zwischen akusmatischer (elektroakustischer musik) und performativer live-musik bilden (live-uebertragung vom ‚hramec‘ in den hof, wie auch live in und am haus&hof). weiters werden statt der feldaufnahmen heuer der musikbox (ami-continental) wie den kofferplattenspielern (donauland) eine bedeutendere rolle beigemessen und somit die konzentration verstaerkt auf den ort und seine historische vergangenheit gelenkt(gasthaus vlg. spies…).

meine wenigkeit wird heuer aufgrund finanziellen limitierung und der erfolgten programmaenderungen dennoch versuchen, in einer ‚tour de force‘, ein vollstaendiges kulturprogramm zu gestalten und nicht nur als turistenfuehrer (waldwanderung) und gastgeber (organisator) in erscheinung treten, sondern auch als dj, vortragender, supportband, improvisator… um mich vermutlich klaeglich in alle winde zu zerstueckeln, ob der unerfuellbaren persoenlichen begrenztheit und resourcen.

akustische vorfrauschau:
sowohl ein elektroakustisches werk von veronika mayer, wie auch tamara wilhelm werden meinen ‚vortrag‘ einrahmen und somit ein kleinen vorausblick auf die kommende ‚umsturz‘ (2015) ermoeglichen und somit wieder einmal eine ausnahme bilden, im strengen konzeptuellen korsett des gewoehnlich strikten regimentes des haus&hof/festes.
ausdruecklich moechte ich betonen, dass die werke lediglich ‚abgespielt‘ bzw nur im allerstrengsten sinn ‚interpretiert‘ werden und nur als kleiner hinweis auf den urspruenglichen gedanken des festes, seines eigentlichen inhaltes und der zu erwartende bluete [erlebbar 2015 ‚die umsturz‘] verstanden werden kann.