reFLEX

 

Gesendet: Mittwoch, 02. April 2014 um 22:55 Uhr
Von: tontraeger@gmx.at
An: „Neue Veldner Zeitung“ <office@neueveldnerzeitung.at>
Betreff: Aw: AW: leserbrief -> peter seher

 

 

Sehr geehrte Frau Steimann,

 

 

alle meine behauptungen sind einfach in den diversen dokumentationen (hist. verein, bda, j. viertler…) nachvollziehbar und mit etwas archaeologisch-geschichtlichen basiswissen und hausverstand ueberpruefbar.

 

das eine klage aufgrund von ‚zweifeln‘ an der provenienz div. objekte im ‚haus der archaeologie‘ am kathreinkogel, die nicht nur offensichtlich, sondern auch in eigenen (hist. verein) dokumentationen belegbar sind zu erwarten waere, halte ich persoenlich zwar fuer sehr gewagt, aber tut nichts zur sache…

 

in diesem zusammenhang stellt sich natuerlich nicht nur die frage, ob Sie meine aussagen ueberpruefen koennen, sondern ob Sie dies ueberhaupt ueberpruefen WOLLEN bzw dieses anstreben wuerden (?), unter umstaenden auch ein ‚licht‘ auf wohlverdiente persoenlichkeiten bzw. vereine geworfen werden koennte, welches der selbstdarstellung und allgemeinen wahrnehmung widerspraeche, da sie ausnahmslos nur als bewahrer, beschuetzer und retter der geschichte bzw historisches gewissen unserer region bekannt sind bzw. auftreten (Sie haben es ja selbst treffend formuliert -> s. mail) …

 

natuerlich ist dieser offene brief nicht nur persoenlich an herrn ferencic gerichtet, auch wenn vieles auf sein engagement und initiativen beruht, oeffentlich ist und wofuer er ’steht‘, sondern auch an ein mir unbekanntes umfeld bzw teilweise bekanntes, dass ‚historisches geschichtliches interesse‘ mit unwiederbringlicher zerstoerung von kultureller information verwechselt. wie spaeter in beispielen angefuehrt, geht es auch um kulturgut, dass illegal geborgen wurde, undokumentiert ist, vielleicht in irgendwelchen kellern vermodert und eventuell noch ‚gerettet‘ werden koennte (wie zb. in den zwei beispielen von herrn ferencic -> siehe u. …)…

 

das ich hierbei kein ‚mittler‘ sein kann, ist aufgrund meiner diesbezueglichen recherchen natuerlich ebenso klar, wie auch die geeignete methode ueberlegenswert waere, die zu einer herausgabe diverser objekte fuehren koennte.

 

jedoch selbst eine allgemeine ‚bewusstseinsbildung‘, die zu einer groesseren sensibilisierung/aufmerksamkeit der problematik fuehrt, waere schon ein gewisser erfolg. wahrscheinlicher jedoch ist, dass nur gesetzlicher druck, anzeigen und polizei bzw druck von offizieller seite (gemeinde ?!) zu einer veraenderung/aufklaerung fuehren koennte/n, aber sollte auch ein bericht hierfuer sensibilisieren und zumindest zukuenftige ‚illegale aktivitaeten‘ vermindern, waere natuerlich schon ein gewisser fortschritt erreicht.

 

wobei dies als utopisch zu betrachten ist, da allgemein ‚hobbyarchaeologie‘ eher als ‚kavaliersdelikt‘ verharmlost wird bzw verankert ist (natuerlich nicht von den betroffenen grundstueckseigentuemerInnen, sobald ihnen die sachlage bewusst ist…).

 

eine weitere motivation der ‚offenen antwort‘ ist natuerlich auch eine entgegnung auf die art und weise bzw form, in der der ‚offene brief‘ von herrn ferencic verfasst ist, der sich teilweise ‚1:1‘ auf so manche aktivitaet des hist. vereins und nahfeld umwandeln laesst, allerdings sich in der eigenen selbstgefaelligkeit der erinnerungsluecken aufgeloest hat und in einem plumpen „Du“ muendet.

 

 

…dass Sie schwierigkeiten haben wuerden meine ‚offene antwort‘ zu veroeffentlichen (auch in einer ‚entschaerft/gekuerzten oder leicht abgeaenderten‘ version wie zb.

 

 

Offener Brief an Raimund Ferencic, Obmann des Historischen Vereines, Schiefling-Rosegg-Velden

 

Es scheint wie eine ‚ironie des schicksals‘, dass ausgerechnet in das museum des historischen vereins ein einbruch versucht wurde, in welchem auch objekte ‚zweifelhaften ursprungs‘ ausgestellt werden.

 

trotz respekt bezueglich der initiativen des hist. vereins, aus welcher motivation auch immer in das museum am kathreinkogel eingebrochen wurde (dummheit? boshaftigkeit? gier?…) und abzulehnen ist, sei erwaehnt, dass einiger artefakte jegliche wissenschaftliche dokokumentation wie auch provenienz entbehrt.

 

koennte auch weggelassen werden -> {auch auf unserem grundstueck wurden hobbyarchaeologische‘ taetigkeiten durchgefuehrt und es entwuchs neben dem privaten und allgemeinen kulturgeschichtlichen, auch ein enormer wissenschaftlicher schaden, wobei noch immer nicht alle vorkommnisse um das ‚mithrasheiligtum und gradišče ob st. egyden‘ aufgeklaert sind und vermutlich noch einige objekte in privaten ‚kellern/sammlungen/erinnerungsluecken‘ gelagert werden…}

 

Ich hoffe sehr, dass Sie wie anscheinend mit dem/der/den ‚einbrecherIN oder einbrechern bzw einbrecherinnen‘ (es gilt/gelten die unschuldsvermutung/en) ebenso mit den ‚hobbyarchaeologenINNEN‘ unserer region perDu sind und so der nachwelt als ‚Idealist“ noch einige artefakte erforschen, retten bzw. sicherstellen koennen und auch somit Ihren mitbuergernINNEN einen teil ihrer geschichte erhalten.

 

peter seher

 

st. egyden/šentilj

 

ausfuehrliche besprechung -> http://www.porzellanland.net/?page_id=181

 

 

…ist mir auch verstaendlich und es bestaetigt auch meine zweifel, aufgrund der ‚oertlichen‘ verhaeltnisse wie auch der ‚zeitungsinhalte‘, ob eine derartige ‚offene antwort‘ ueberhaupt einen sinn ergibt ?

 

however,

 

egal ob vollstaendig entschaerft, Sie meine aussagen ueberpruefen und bestaetigt finden oder auch noch weitere ungereimtheiten recherchieren, Sie wuerden vermutlich nie auch nur annaehernd einen bericht aehnlichen inhalts veroeffentlichen, da er Ihnen auch zuviele unanehmlichkeiten (reaktionen) bringen wuerde. wahrscheinlich bereits lediglich mit der veroeffentlichung eines solchen leserbriefes, obwohl dieser weder Ihre meinung noch die Ihrer redaktion oder zeitung wiedergaebe…

 

rechtlich habe ich weniger bedenken, da eine serioese und exaktere recherche als die meinige, wie bereits erwaehnt nur auf an der oberflaeche liegenden offensichtlichkeiten begruendet und wahrscheinlich noch wesentlich mehr an ’staub aufwirbeln‘ koennte, welches noch weniger gewollt waere…

 

dies ist auch nicht der beweggrund oder ‚aerger‘ fuer diese ‚reaktion‘ gewesen, sondern diese selbstherrliche heuchelei und selbstdarstellung des leserbriefes, den ich einerseits als berechtigt (bezgl. verurteilung des einbruchversuchs) andererseits allerdings als zutieftst widerlich empfinde (…Du und deinesgleichen…!?).

 

nachdem hier ’nur‘ von einem versuch die rede ist „…wolltest Du…“ und auch vermutet werden koennte, dass hier jugendliche/halbstarke sich beweisen wollten (bzw schlussendlich vielleicht ihrer handlung bewusst wurden…?!) und nicht eine profi-einbrecherbande am werk war (wofuer ja auch der ‚offene brief‘ von r. ferencic spricht, dem ja eine direkte anrede zugrunde liegt, die davon auszugehen scheint, dass sich der einbrecherIn im einflussgebiet Ihrer zeitung befindet…), fehlt mir jegliches verstaendnis fuer diesen ueberzogenen stil.

 

diesbezueglich muss ich allerdings auch erwaehnen, dass mir keine details zu diesem einbruch bekannt sind (…es ein einbruchsversuch war oder eingebrochen wurde? ob gegenstaende gestohlen wurden oder welcher schaden angerichtet wurde…?!?)

 

 

nun aber zu den recherche-inspirationen und dem etwas ‚eigenartigen‘ licht:

 

als lektuere zur vorbereitung empfehle ich Ihnen den letzten ‚band 5′ des historischen vereins ’spurensuche auf dem kathreinkogel‘ (verlag johannes heyn, klagenfurt 2012), der bestimmt in Ihrer gut bestueckten ‚zeitungsbibliothek‘ vorliegt. darin koennen Sie bereits erste ‚fragezeichen‘ ergruenden bzw. einige meiner aussagen/verbindungen ueberpruefen bzw. zumindest ‚anzweifelbare‘ sachverhalte erkennen koennen.

 

 

zb. meine nachfrage/verbindung nach bekanntschaft von ‚hobbyarchaeologen‘

 

-> schon in der ‚vorgeschichte‘ (s. 25) werden erstmals kontakte zu ‚hobbyarchaeologen‘ erwaehnt, wobei in folge das gesamte dilemma zwischen ‚zweck‘ und ‚mittel‘ ja bereits in dieser ‚inspiration‘ offensichtlich wird:

 

vom rechtlichen standpunkt haetten die zwei hobbyarchaeologen eigentlich bei polizei und bundesdenkmalamt angezeigt, die objekte sicher gestellt und dem grundstueckseigentuemerIN zurueck erstattet werden muessen, dem/der sie auch rechtmaessig zu stehen (siehe AGBG).

 

egal ob nun raubgraeberIn, sondengeherIn, schatzsucherIn oder hobbyarchaeologeIn genannt, die delikte sind und waren auch zur damaligen zeit die gleichen wie heute:

 

besitzstoerung, diebstahl und entwenden/bergen von historischen bodendenkmaelern (oder wie dies auch in der sprache des bda bezeichnet wird ?!) !

 

was aber ist folgend geschehen ?

 

die ‚geschichte‘ wird vergessen und jahre spaeter wird sich des ‚depotfundes‘ erinnert, passend zur museumseroeffnung, die gegenstaende dem hist. verein ueberreicht und in den besitz dessen uebernommen. (!?!!!?)

 

wie kann das sein ?

 

wurde da nicht ueber einiges hinweg gesehen, ignoriert oder schlichtweg unkenntnis der gesetzeslage ?

 

erinnerungsluecken ?

 

„…fuer das Museum überreicht.“ (?!?) mit welcher berechtigung ? von wem und wurde jemals ein/e grundstueckseigentuemerIn in kenntnis gesetzt oder informiert, dass von deren grundstueck widerrechtlich gegenstaende entnommen wurden ?

 

das sind keine graubereiche mehr und wenn es in diesem fall eventuellst noch eine plausible erklaerung gaebe, in vielen anderen faellen wird das dann immer schwieriger, glaubhaft zu bleiben, denn die mengen an metallfunden (ausserhalb der offiziellen ausgrabungen) sind recht beachtlich, so sie auf natuerliche weise an die oberflaeche gelangt sind…

 

 

weiters auf s. 39 wird herr ferencic in verbindung mit dem ‚keltischen waffenfund vom foerker laas riegel‘ gebracht (selbstverstaendlich als aufdecker, aufgrund dessen initiative dieser beispiellose ‚kunstraub‘ in kaernten aufgeklaert wurde…)…

 

wer befindet ueber den unterschied zwischen den begriff raubgraeber und hobbyarchaeologe oder auch anzeige bzw nicht anzeige ?

 

das es hier auch noch einige erinnerungsschaetze/objekte, in den reihen des hist. vereins gibt (womoelich auch bei herrn ferencic und weiteren persoenlichkeiten des historischen gewissens unserer geschichtstraechtigen region…), die wahrscheinlich noch vieles er/aufklaeren koennten, eventuell auch ‚privat‘ lagern und wenn nicht gesichert verloren, gehen werden bzw sind und resignierend mitunter zu der aussage verleiten:

 

es waere wohl besser gewesen wenn die erde die geschichte noch lange weiter konserviert haette, ohne ‚bewusstseinsbildung‘ der bevoelkerung, bis ‚archaeologen‘ sich der von erde geschuetzten/bewahrten geschichte widmen…

 

 

 

-> beim bundesdenkmalamt lagern 2. kisten an streufunden ohne fundangabe, die nicht aus offiziellen grabungskampagnen stammen und undokumentiert sind (s.62 bzw. s. 63 „…aus den Bestaenden des Historischen Vereins…“ ?!!?!). dies ist natuerlich noch kein beweis fuer irgend eine illegale taetigkeit (zb….die grabungstaetigkeiten an der wehrmauer waren vermutlich mit dem bda besprochen…), auch koennten aufgrund von forstwegarbeiten, umgestuerzten baeumen oder erdbewegungen durch tiere einige objekte zu ‚tage gefoerdert‘ worden sein (…es koennte aber auch eine hoehere konzentration an metallgegenstaenden sein, die wiederum auf taetigkeiten von sondengehern hinweisen wuerde…)…

 

 

-> die silexfunde von f. drassmann (der aelteste fundgegenstand am kathreinkogel) und j. viertler, deklariert als streufund (s. 56).

 

hierbei handelt es sich um gegenstaende (feuersteine), die zwischen fuenf und achtausend jahren alt sind und kaum groesser als zwei*ein centimeter, dass diese an der oberflaeche zum drueberstolpern offen herum lagen, vermute ich als eher unwahrscheinlich bzw. aus meiner offiziellen taetigkeit als ‚grabungsassistent‘ beim lmk, konnte ich selbst feststellen, wie schwierig es ist einen derartigen fund zu machen (inclusive oder trotz legaler ‚erdbewegung‘ !) …

 

 

schlussendlich, die gesamte zusammenfassung von dr. renate jernej.

 

-> so sehr vieles der einleitung eine berechtigte wuerdigung der vereinsaktivitaeten darstellt, die es auch anzuerkennen gilt…

 

…umso mehr wird auch der widerspruch zwischen der selbstwahrnehmung des hist. vereins (siehe s. 26 unten) und andererseits aus der wissenschaftlichen perspektive offensichtlich (s. 50-70)…, wie auch die massenhaft ‚auftauchenden‘ fragezeichen bzw mangelhaften befunde bzw moeglichkeit aufschlussreiche befunde/aussagen zu erstellen, aufgrund unsicherer fundumstaende bzw dokumentationen…

 

welcher motivation auch die gruendung des vereins zugrunde liegt ? suche nach keltischer fliehburg (wie am magdalensberg…!?. noreia…?!?), oder einer sagenhaften mittelalterlichen burg (…von den boiern gegruendet…!?!; siehe s. 25), ob der vielzahl an objekten die von ‚hobbyarchaeologen‘ geborgen wurden und die hoffnung auf einen ausserordentlichen herrschaftssitz schuerrte oder schlichtweg die qualitaet der funde, die die ‚hobbyarchaeologen‘ ueberfordert haben mochte sei dahingestellt und pure spekulation, ein generelles interesse an der geschichte kann ja andererseits auch nicht von der hand gewiesen werden.

 

dennoch, der gruendungsmythos offenbart ja das gesamte dilemma und bildet das fundament meiner kritik und scheint nicht nur hinterfragungswuerdig hinsichtlich der ‚gruendungsmotivation‘ (siehe s. 25-26), da in wirklichkeit bereits seit mindestens der 70er jahre aus berichten von j. viertler (natuerlich auch von f. x. kohla, jahrzehnte davor…) bekannt war (abgesehen von den sicherlich bereits vielen funden der hiesigen ‚hobbyarchaeologen’…), dass am kathreinkogel spuren sehr alter kulturen vorhanden sind, die bestimmt die an der materie interessierten wussten .

 

vielleicht wird aber auch so manche begebenheit bewusst ‚vergessen‘ !?

 

 

ich moechte hier ausdruecklich hinweisen, dass es nicht darum geht strafbare handlungen aufzuzeigen, sondern sagen wir mal ’seltsame umstaende‘ bzw offensichtlichen ungereimtheiten, die an so mancher offiziellen darstellung zweifeln bzw unvollstaendig erscheinen lassen.

 

betrachten Sie dies als erstes ‚warm-up‘ und einschnuppern in die ‚materie‘.

 

bei geweckten interesse nehmen Sie sich einen tag ‚frei‘ und lassen Sie sich einen termin zur besichtigung des museums am kathreinkogel geben.

 

begutachten Sie die funde aus der region um den kathreinkogel zb. funde am gradisce bei st. egyden, die mittelalterliche(n!?) muenze(n!?) von der burg ras/turne bei schlatten usw, werfen Sie einen blick auf den ‚beruehmten silexfund‘ vom kathreinkogel, begutachten Sie die vielen waffenfunde (speer-pfeilspitzen, messer, ohrringe… alle metallischen gegenstaende die nicht in einem fundzusammenhang ausgestellt werden, wie zb. beigaben zu graebern…) und versuchen Sie mehr ueber deren fundumstaende und provenienzen zu erfahren.

 

ich bin mir sicher, umso genauer Sie nachfragen und ueberpruefen, desto unergiebiger werden vermutlich auch die antworten/dokumentationsunterlagen.

 

 

unternehmen Sie zb eine fahrt ueber die drau nach schlatten/svatne bei st. jakob, besuchen Sie den burgberg, wo der name ‚rosental‘ seinen ursprung hat bzw der burg ras/turne und dem rittergeschlecht der ras (rasegg !!!?), die hier ihre stammburg hatten. kuendigen Sie ihren besuch beim besitzer franz mikl an und bitten um eine besichtigung. bei dieser gelegenheit koennen Sie bestimmt auch erfragen, wie diese mtl. muenze von seinem burgberg ueber die drau auf den kathreinkogel gelangen konnte…

 

wenden Sie diese methode auf viele gegenstaende des museums an, wobei mit der beharrlichkeit/exaktheit im erfragen nach der provenienz vermutlich auch die praezision der antworten nachlassen und mit offenen fragezeichen ergaenzt wird (dies gilt natuerlich auch fuer eine vielzahl von metallischen gegenstaenden vom kathreinkogel selbst…!).

 

ruhen Sie sich danach aus und fahren Sie zur staerkung nach rosegg, in die pizzeria ‚casa barbara‘ und betrachten Sie die ausgestellten objekte in der vitrine, fragen Sie auch dort nach dem ursprung der objekte (fundort, finder, wo wurden die gegenstaende erworben…?) uswusf. vielleicht erhalten sie ja auch eine antwort wie „…en passant gekauft…“, welches natuerlich nicht unbedingt die gesetzlich empfohlene aneignungsmethode darstellt…!?)…

 

generell koennen Sie die thematiken bestimmt auch im stadtmuseum villach, bda und lmk vertiefen und bestimmt noch vieles mehr erfahren (zb. texte und funde von u.a. j. viertler, informationen zur hobbyarchaeologie, rechtliche grundlagen, definition von ’streufunde’…).

 

 

das problem von fehlenden provenienzen, geraubten funden oder nicht mehr verrifizierbarer fundumstaende ist mit sicherheit ein groesseres allgemeines problem, dem eine allgemein schwierige und ergiebige diskussion zugrunde liegt. man koennte auch zu folgender aussage kommen „je aelter die geschichte eines museums, desto verschwommener werden auch die umstaende wie zb. museen in den besitz von objekten gekommen sind. dies wirft natuerlich auch fragen ueber vergangene, wie auch gegenwaertige gesellschaften auf, wobei dies jetzt saemtliche rahmen sprengen wuerde…

 

auch die diskussion um die sog. ‚hobbyarchaeologen‘ ist eine nicht im kurzen abhandelbare thematik und bedarf bestimmt noch besserer und praktikablerer gesetze/bestimmungen (fuer beide seiten!!!), aber auch diese diskussion ist eine schwierige und langwierige…

 

 

vermutlich zwischen mitte der 90er bis 2003 wurde das mithrasheiligtum ob st. egyden immer wieder von ‚hobbyarchaeologen‘ besucht (wie schon davor und danach der gesamte gradišče) und der fundplatz erheblich gestoert bzw der ursprungszustand (‚in situ‘) zerstoert. waehrend meiner recherche (2002-2011) stiess ich immer wieder auf das umfeld des hist. vereins, wobei mir immer wieder die wert/bedeutungslosigkeit der hoehle zu vermitteln versucht wurde (sowohl von den ortsbewohnern, historisch interessierten, wie auch der polizei, bei der ich eine anzeige erstatten wollte…). so begann ich nur mit den fotos der raubgrabungen und dem namen des waldes pd. ‚hrašišče‘ meine nachforschungen und fand mit univ.-doz. dr. paul gleirscher nach zwei jahren den ersten, der mich zumindest darin bestaetigte, dass an diesem ort eindeutig grabungen statt gefunden haben.

 

 

wo das licht hinfaellt wirft es auch schatten.

 

so setzte ich immer wieder meine kleinen nachforschungen fort und fand (zb. beim aufarbeiten des schuttkegels der illegalen grabungen oder in pausen bei der waldarbeit, besuchte auch andere historische orte…) kleinere keramikstuecke. ich muss hier auch einraeumen, dass ich im sinne des bundesdenkmalgesetzes einen gesetzesbruch begangen habe, da dieses besagt, dass selbst das ’suchen‘ (ausschau halten) nach bodendenkmaelern gesetzeswidrig ist. wobei ich allerdings nie gegraben habe, sondern maximal an exponierten stellen laub oder einwenig erde mit der hand beiseite geschoben habe (und saemtliche funde mit datum, plan, fundumstaende und ort ergaenzte -> der uebersichtsplan wurde dann spaeter in die offiziellen grabungsdokumentation des lmk, zur orientierung uebernommen…). die qualitaet der keramikfragmente war auch nicht besonders, stellt jedoch dennoch einen besiedelungsquerrschnitt von der jungsteinzeit bis ins fruehmittelalter am gradišče dar (wie zb. johann viertler zu seinen diversen, im vergleich sehr qualitativ hochwertigen funden am gradišče ohne erdbewegungen gelangen konnte, ist mir schleierhaft…?! …vor allem da nach den aufzeichnungen von j. viertler nicht ein einziger fundplatz lokalisiert/rekonstruiert werden kann…). in den folgenden jahren, besuchte ich dann auch einmal im jahr dr. paul gleirscher im lmk und zeigte ihm die gefundenen artefakte zur analyse.

 

2010 bemerkte ich abermals ‚hobbyarchaeologische aktivitaeten‘ beim mithrasheiligtum und begann nochmals mit intensiveren recherchen, die schlussendlich zu einer teilweisen aufdeckung fuehrten und in den offiziellen ausgrabungen des lmk (2011) muendeten. die folgenden ganzseitigen berichte in tageszeitungen (titelseite ‚kurier‘ !), bericht in ‚kaernten heute‘ und eine dokumentation, mit einem abschnitt zur mithrashoehle fuer den orf und 3sat, wie auch die temporaere anstellung am lmk, fuer die dauer der grabungskampagne waren dann auch wie ‚balsam‘ und lohn fuer mich, allerdings vor allem aber eine erleichterung, dass ich nicht einem ‚hirngespinnst‘ aufgesessen bin, das mir allzu oft vermittelt wurde.

 

das interesse des hist. vereins bzw historisch interessierten der umgebung war defacto ’null‘ und es war nicht eine einzige person bei den ausgrabungen ‚zu besuch‘, noch wurde sonst irgendein kontakt gesucht, obwohl das mithrasheiligtum vermutlich in einer engen verbindung zum kathreinkogel sich befindet. ebenso bedauerlich ist, dass zu einem teil der raubgrabungen kein zugang gefunden werden konnte/kann, da zu moeglichen auskunftspersonen kein kontakt moeglich ist bzw. eine mauer des schweigens herrscht (vermutlich wurde ein teil auch verkauft…?!).

 

doch selbst eine aufstellung dieser artefakte bzw. vielleicht auch eine recherchierbarkeit der ‚verkaufswege‘ koennte das ‚gesamtbild‘ entscheidend vervollstaendigen,

 

vielleicht sind diese aber auch noch in der naeheren region irgendwo ‚gelagert‘ ?!

 

schlussbemerkung:

 

nach wie vor, versuche ich ‚gelegenheiten‘ wahrzunehmen, um irgendwie eine moeglichkeit zu finden um an die ‚verschollenen objekte‘ zu gelangen bzw mir einen weg zu erschliesen.

 

ich bin mir auch sicher, dass aus dem umfeld des hist. vereins hierzu einiges gesagt werden koennte, da bestimmt einige informationen/wissen (nicht nur zum ‚mithrasheiligtum‘) vorenthalten wird, da dahinter sich auch einiges an ’schatten‘ befindet. dies koennte natuerlich auch herrn ferencic betreffen, der schon des oefteren ‚aufklaerende‘ aktivitaeten gesetzt hat und bei so manchen ein umdenken ausgeloest hat.

 

nicht nur aufgrund meiner haltung, sondern auch vorgeschichte und stellung ist mir allerdings ein zugang zu ‚diesen kreisen‘ nicht moeglich und so hoffe ich, dass in welcher form auch immer ein umdenken stattfindet (zb in form eines leicht ‚kritischen‘ leserbriefes, der so einiges an offenen unreflektierten sonnenlicht in ein ‚eigenartiges‘ licht tuencht und etwas schatten spendet, zu diskussionen fuehrt…).

 

 

im wissen der ueberlaenge, um der unerschoepflichkeit der thematik und wahrung meines wissens, schliesse ich mit besten gruessen

 

peter seher